Die Geschichte der Zunft

Die Geschichte der Lenzkircher Fasnet

Fasnet in Lenzkirch ist alt. Wie alt wissen wir nicht. Fest steht jedoch, dass spätestens seit dem Jahr 1868 eine organisierte Fasnet – wie damals weit verbreitet allerdings stark karnevalistisch ausgerichtet – in Lenzkirch durchgeführt wurde. Eine Anzeige im „Hochwächter“, dem damaligen „Verkündungsblatt für den Großherzogl. Badischen Amtsbezirk Neustadt“ im Jahre 1872 wies darauf hin, dass „….Prinz Carneval nach 3-jähriger Abwesenheit wieder in seine Residenz Lenzkirch eingezogen ist.“

Eine Zunft oder ein Karnevalsverein existierte damals aber noch nicht.

Die Fasnet wurde von Narren-Comités organisiert, die sich eigens zu diesem Zweck bildeten und für die Durchführung von Maskenbällen, Tanzbelustigungen, Kappenabenden und Fasnachtsspielen sorgten. Später übernahmen Vereine, wie der Turnverein, die Museumsgesellschaft, die Schützengesellschaft oder der katholischen Arbeiterverein die Organisation von Fasnachtsveranstaltungen, unterbrochen durch den 1. Weltkrieg und Fasnachtsverbote während den 20er-Jahren. Die erste Lenzkircher Narrenzeitung erschien unter dem Namen „Lenzkircher Intelligenzblatt“ am „19. Hornung 1912“.

Gegen Ende der 20er-Jahre berichten die Quellen dann erstmals von einem „Elferrat“, der 1938 den „Krüzvogel“ ins Leben ruft, ein Häs mit holzgeschnitzter Tiermaske, von dem einige Exemplare auch heute noch im Besitz der Zunft sind. Bereits damals wurden erste Kontakte zum „Verband Oberrheinischer Narrenzünfte“ mit Sitz in Breisach geknüpft, der 1937 gegründet worden war. Der 2. Weltkrieg und die ersten Jahre der Besatzungszeit unterbrachen dann zunächst die weitere Entwicklung unserer örtlichen Fasnet.

Nachdem sich bereits 1948 wieder die ersten alten Narren regten, kam es im Januar 1949 im Gasthaus Zum Wilden Mann zur Wahl eines neuen Elferrates, der die Fasnet organisierte und am 11.11.1949 fand im Gasthaus Bären die Neugründung der „Narrenzunft Kreuzvögel“ statt.

Die Geschichte der Narrenzunft
Lenzkircher Dengele e.V.

1951 ist das Jahr der Erschaffung des Dengelegeistes als neue Lenzkircher Narrengestalt durch den Holzschnitzer-Meister Heiner Stoll nach einer Sagengestalt aus dem Feldberggebiet, die bereits von Johann Peter Hebel (1760 – 1826) in Gedichten beschrieben worden war. Am 3. Februar 1951 wird der Dengelegeist in einer großen Geisterbeschwörung im Rahmen des Zunftabends erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Träger des ersten Lenzkircher Dengele war Ernst Lindner. Am 11.11.1951 wird die Zunft in „Narrenzunft Lenzkircher Dengele“ umbenannt.


Weitere bedeutende Daten aus der Geschichte der Zunft:

  • Feierliche Aufnahme in den Verband Oberrheinischer Narrenzünfte am 29./30.01.1955. Paten sind die Kenzinger Welle-Bengel und die Breisgauer Narrenzunft, Freiburg
  • 1956 organisiert die Narrenzunft den Herbstkonvent des Verbandes in Lenzkirch im Saal des Hotels Adler-Post
  • am 11.11.1967 stellt Heiner Stoll die neugeschaffene Frauenmaske, den Heuhopper vor
  • am Schmutzige Dunnschdig 1971 wird der erste Dengelebrunnen enthüllt
  • 11./12.10.1975 Herbstkonvent des Verbandes in Lenzkirch in der Festhalle
  • 1978 erhält der Brunnen-Dengele einen neuen Brunnen und einen neuen Platz, was mit einem Brunnenfest zünftig gefeiert wurde
  • 1980 feierten wir 111 Jahre Lenzkircher Fasnet und im Oktober des gleichen Jahres fand erneut der Konvent des Verbandes in Lenzkirch statt
  • 1994 wurde das Jubiläum 125 Jahre Lenzkircher Fasnet gefeiert

Viele interessante Details zur Geschichte der Lenzkircher Fasnet, Anekdoten, Fasnetsprüche, Bilder, Daten und Namen bis zum ersten Jubiläumsjahr 1980 enthält die von Hans Matt verfasste Festschrift „111 Jahre Lenzkircher Fasnet“, die bei der Zunft erhältlich ist.